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Interessant + Wissenswert



Sagen und Geschichten

In und um Gronau kursieren tolle Geschichten – manche seit Jahrhunderten, andere erst in neuerer Zeit. Hier folgt eine kleine Auswahl:

Die Geschichte von der Bierprobe

abgedruckt in der LDZ vom 6.6.2010

Die Sage der Gronauer und Elzer Feldmark

aus: Th. Siegemann, W. Schramme, Die Geschichte der Stadt Gronau, Buchdruckerei F.Wolff & Sohn, Gronau 1931, S.148

Es war einmal in Gronau – Gelebte Dorfgeschichte(n)

Ganz andere und sehr lebendige Geschichten erzählte man sich in Gronau im Rahmen eines Theaterprojekts des TPZ Hildesheim (Theaterpädagogisches Zentrum Hildesheim e.V.) zwischen August und November 2019. „Gelebte Dorfgeschichte(n) wiederentdecken“ – das war das Ziel. Um dieses zu erreichen, machten sich die Theater- und Schreibpädagog*innen Silke Pohl und Karu Grunwald-Delitz zusammen mit Elisa Kneisel, einer Studentin der Kulturwissenschaften auf, um Menschen im Flecken Eime zum Erzählen und Theaterspielen zu motivieren. Tatsächlich ließen sich viele Menschen aus Gronau und den zugehörigen Orten anstecken und waren sehr kreativ. Im Anschluss an das Projekt, das vom Landesverband Theaterpädagogik Niedersachsen e.V. gefördertwurde, entstand eine Sammlung von Geschichten in Heftform. 

Und wenn sie nicht gestorben sind ...  Hier kommen ein paar „Gelebte Dorfgeschichten“ – erzählt von echten Gronauern:
D-Züge in Gronau
Der Leine-Heide-Fernradweg
Die Synagoge in Gronau 1938

Noch viel mehr Geschichten aus Gronau findet man hier.

Sabine Hartmann

Gemeinsam mit ihrem Kollegen ermittelt Kriminalpolizistin Lisa Grundberg im Landkreis Hildesheim. Sie bekommt es mit Brandstiftern zu tun, jagt einen Entführer und sucht nach dem Mörder mit der Schlange. Kaum ist ein Fall gelöst, wartet der nächste auf sie ...

- Die Braunkohlwanderung

- Der Gastdozent

beide aus: Hartmann, Sabine, Mords Idylle – Sechzehn Kurzgeschichten aus dem Landkreis, CW Niemeyer Buchverlag GmbH Hameln 2012

Mehr über Sabine Hartmann findet man hier.


Schriftgut und Überliefertes

- Beiträge zur Geschichte der Stadt Gronau (Leine), Schriftenreihe des Stadtarchivs, 1985 – 2020. Die Schriftenreihe wird, wenn möglich, jedes Jahr um ein weiteres Heft ergänzt.

- Kunstdenkmälerinventare Niedersachsen, Kreis Alfeld II, H. Th. Wenner, Osnabrück 1980

- Von Reden-Dohna, Armgard, Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim, Barton’sche Verlagsbuchhandlung, Wallstein Verlag, Göttingen 1995

- 700 Jahre Gronau (Leine), Festbuch zum Jubiläum. Hrsg. Stadt Gronau (Leine), 1997

- Die Samtgemeinde Gronau (Leine) – Ein Bildband, Stadt-Bild-Verlag-Leipzig, Leipzig 2013


Berühmte Persönlichkeiten

Mit Gronaus Geschichte verbunden sind die Namen einiger Persönlichkeiten, nach denen man zum Teil auch Straßen in der Stadt benannt hat.

So findet man beispielsweise die Dr.-Georg-Sauerwein-Straße.

Dr. Georg Julius Justus Sauerwein

Georg Sauerwein wurde 1831 als Sohn eines Gronauer Pastors namens August Philipp Sauerwein und dessen Ehefrau Franziska Eleonore geb. Meyer als ältestes von acht Kindern geboren und wuchs ab 1841 in Gronau auf. Ab 1843 besuchte er das Lyzeum Hannover, machte dort das Abitur und begann anschließend das Studium der Theologie, Philologie und Orientalistik in Göttingen, das er jedoch 1851 abbrach.

Im Laufe seines Lebens lebte Sauerwein mehrere Jahre in England und Wales, später in Norwegen, kehrte aber zwischenzeitlich in seine Heimat zurück und wohnte in Gronau und im benachbarten Banteln.

Aufgrund seiner außergewöhnlichen Sprachbegabung – er beherrschte über 60 Sprachen und Dialekte – wurde er bekannt als Sprachforscher und Literat, veröffentlichte ein englisch-türkisches Wörterbuch, verfasste Bücher und Gedichte und war an zahlreichen Bibelübersetzungen in unterschiedlichste Sprachen beteiligt.

Ab 1857 war er Privatlehrer der Prinzessin Elisabeth zu Wied, der späteren Königin von Rumänien, die auch als Schriftstellerin unter dem Pseudonym Carmen Sylva bekannt war.

1879 und 1881 kandidierte er als Abgeordneter für den Preußischen Landtag und 1898 für den Deutschen Reichstag, war aber auf Grund des damaligen preußischen Drei-Klassen-Wahlrechts nicht erfolgreich. Als bekennender Pazifist wandte er sich engagiert gegen den Imperialismus des Kaiserreiches und veröffentlichte unter anderem deutsch-französische Gedichte anlässlich des Friedenskongresses 1899 in Paris, in denen er zum Frieden mahnte.

Georg Sauerwein verstarb am 16. Dezember 1904 in Oslo, Norwegen und wurde in Gronau (Leine) auf dem Lehder Friedhof neben seinen Eltern begraben.

Sauerweins Haltung zur Gronau war offenbar zwiespältig. Zahlreichen Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, die heute im Sauerwein-Archiv in Gronau einzusehen sind, kann man entnehmen, dass er Gronau einerseits als seine Heimat- und Vaterstadt betrachtete, das Leben dort andererseits aber sehr kritisch betrachtete und als einengend empfand. In einem Brief an seinen Schwager Otto Bauer schrieb Sauerwein 1866: Es hat etwas Trauriges, an einen Ort, den ich im Grunde kaum ausstehen kann, ... gefesselt zu sein.“

Zwanzig Jahre später und nach zahlreichen Auslandsaufenthalten äußert er in einem Brief 1886 gegenüber seiner jüngeren Schwester Clara: „Ich würde durch Hocken in Deutschland das in mir unterdrückt haben, was erst durch die lebendige Berührung mit anderen Völkern sich entwickelte. Wie war ich auch nachher noch wieder in Banteln so sehr in Gefahr, geistig zu verbummeln, bis mir glücklicherweise die behagliche Wohnung aufgekündigt, und ich so von Neuem ins Leben und in die Welt hinausgetrieben und vor dem Verbummeln und Versitzen gerettet ward.“

Dennoch suchte und pflegte er Zeit seines Lebens sehr viele und zum Teil intensive und freundschaftliche Kontakte in bzw. nach Gronau (z.B. zu den an andere Stelle erwähnten Familien Pape und Dörrie, zu Dr. Robert Felsberg, dem Gründer der privaten Felsberg-Schule, dem Arzt Dr. Edmund Wichers und Kaufmanns- und Pastorenfamilien) und Banteln. Mehrfach wurde er gebeten, Ansprachen und Festreden zu verschiedenen Anlässen in der Stadt zu halten.

So schrieb Sauerwein auch ein Gedicht zu der im Jahre 1900 eröffneten Bahnstrecke Elze-Gronau, das hier zu lesen ist.

Drei Jahre vor seinem Tod fasste er in einem Brief an seinen Schwager Leo Mayer das durchaus ambivalente Verhältnis Anderer zu seiner Person in Worte:

„Einst werden Leute über das, was dann von mir geblieben ist, herfallen und sich den Kopf darüber zerbrechen – ich sehe aber kaum ein, warum ich ihnen diese künftige Arbeit erleichtern soll, nachdem sie von mir im Leben so wenig haben wissen wollen.“

Seine Heimatstadt Gronau benannte später nicht nur eine Straße der Stadt, sondern auch eine Realschule nach Georg Sauerwein. Im Stadtarchiv Gronau befindet sich das zentrale Sauerwein-Archiv.

2019 entstand ein animierter Dokumentationsfilm der norwegischen Regisseurin Anne Magnussen aus Bergen, in dem sie den Einsatz Sauerweins für Sprachen und Dialekte einerseits und seine Beziehung zu Prinzessin Elisabeth zu Wied thematisiert. Dieser Film ist als DVD erhältlich.

Schäfer Ast

Auch den Schäfer-Ast-Weg kennt man in Gronau, benannt nach einem Schäfer, der als Wunderheiler in die Geschichte einging. Philipp Heinrich Ast, selbst Sohn eines Schäfers, kam als Schafscherer weit herum und ließ sich schließlich 1888 mit seiner Familie in Radbruch in der Lüneburger Heide nieder.

Zeit seines Lebens war er dafür bekannt, dass er nicht nur Schafe von ihrer Wolle befreien, sondern auch Menschen und krankes Vieh heilen konnte. Die Art der Behandlung beschrieben die Winsener Nachrichten am 9. November 1884 so: „Sonderbar ist die Art, wie der Wunderdoctor die Krankheiten behandelt. Ein Büschel Haare aus dem Nacken des Kranken wird ihm mitgebracht, oder er schneidet es, wenn die Kranken persönlich kommen, selbst ab. Er hält die Haare gegen das Licht und betrachtet dieselben kurze Zeit durch ein Vergrößerungsglas, und dann gibt er die Krankheit der Person an.“

Auf diese Weise behandelte er tausende Menschen, die zum Teil weite Wege aus ganz Deutschland auf sich nahmen und sich seiner Heilkunst anvertrauten.

Die Zutaten für seine Mixturen bezog er zunächst aus Thüringen, ab 1883 über Meineckes Apotheke in Winsen, der heutigen Alte Rats-Apotheke, in der man noch immer Tinkturen und Tropfen nach Asts Original-Rezepten kaufen kann.

Der Naturpark Lüneburger Heide bietet außerdem Führungen und bebilderte Vorträge über den als „Heideoriginal” bezeichneten Schäfer Ast an. (https://naturpark-lueneburger-heide.de/der-naturpark)

Conrad Broyhan

Ebenfalls an einen in Gronaus Geschichte eingegangene Persönlichkeit erinnert der Conrad- Broyhan-Weg. Mehr über den als Bierbrauer bekannten Broyhan erfährt man hier

Heinrich Bünting

In Gronaus Geschichte eingegangen ist außerdem Heinrich Bünting, der nicht nur von 1577 bis 1591 hier Pastor Primarius war, sondern sich auch über die Stadtgrenzen hinaus als Gelehrter und Chronist einen Namen machte. Zu seinen bekanntesten Chroniken zählt die 1584 erstmals erschienene Braunschweigisch-Lüneburgische Chronik, in der auch Grunow (Gronau) mehrfach Erwähnung findet (u.a. Gründung der Stadt, Dorf und Kirche Empne, der oben erwähnte Bierbrauer Breihane (Broyhan) sowie Unwetter und Brandkatastrophen).

Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte Bünting mit seiner in die lateinische, dänische, schwedische, holländische und englische Sprache übersetzte Chronik „Itenerarium sacrae scripturae“, ein „Reisebuch über die gantze heilige Schrift“. In dieser veröffentlichte er 1581 eine kleeblattförmige biblische Karte, die er bereits 1548 in Holz entwickelt hatte und auf der vom Mittelpunkt Jerusalem ausgehend die drei Erdteile Europa, Asien und Afrika abgebildet sind.

Hermann Plathner

Ein schönes Gemälde im Stadtmuseum, genauer eine alte Stadtansicht Gronaus, verdankt die Stadt dem 1831 in Gronau geborenen Maler Hermann Plathner, der zu den bedeutendsten deutschen Genremalern zählte. Er verstarb 1902 fast erblindet in Düsseldorf.

Im Rahmen einer landwirtschaftlichen Ausbildung entdecke und entwickelte Plathner sein besonderes zeichnerisches Talent und begann 1854 ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Die Kunstakademie entwickelte sich im 19. Jh. zu einer Institution von internationalem Rang. Unter der Bezeichnung „Düsseldorfer Malschule“ machte sie sich insbesondere im Bereich der Landschaftsmalerei einen Namen und lockte Künstler aus der ganzen Welt zum Studium in die Stadt.

In seiner Stadtansicht Gronaus, die nach Ansicht des Restaurators vermutlich Anfang bis Mitte der 1850er Jahre entstanden ist, bildete Plathner Alltagsszenen der damaligen Zeit ab. Sie zeigt eine Frau und einen Mann in der für das 19. Jh. typischen Kleidung, die vermutlich miteinander im Gespräch sind. Sie befinden sich vor der Kulisse Gronauer Häuser, von denen eines eindeutig als das heute nicht mehr existierende Brückenhaus am Steintor zu identifizieren ist.

Das Bild ist 2015 durch die Erben Plathners von Hannover nach Gronau gekommen, hat nun einen Platz im Kaminzimmer des Gronauer Stadtmuseums und erinnert an einen weiteren berühmten Sohn der Stadt.

August von Rheden

Als bedeutend für die Stadt ist zudem noch der Landrat August von Rheden zu erwähnen, der sich insbesondere für die Gründung des Johanniter-Krankenhauses verdient machte. Mehr über ihn ist hier zu erfahren.


Das gibt's so nur bei uns

Gronauer „Lichtspiele“, Bahnhofstr.11

1919 war das Geburtsjahr der Lichtspiele in Gronau. Damals organisierte ein fahrender Wanderschausteller mit Leinwand und Projektor im Gepäck die erste Vorführung im Tanzsaal des Hotel Hohenzollern. Zwei Jahre später kaufte Reinhold Fricke das Grundstück an der Bahnhofstraße und damit kehrten regelmäßige Filmvorführungen in den Gronauer Tanzsaal ein. Denn Fricke war Filmliebhaber und gab seine Leidenschaft für den Kinofilm an seinen Sohn Hans weiter.

Nach einer vorübergehenden Schließung der Lichtspiele – 1945 wurde die gesamte technische Anlage durch amerikanische Besatzungstruppen beschlagnahmt und entwendet – schaffte Hans Fricke 1949 eine neue technische Ausstattung an und renovierte den Kinosaal. Ton-, Licht- und Vorführtechnik wurden im Laufe der folgenden Jahrzehnte immer wieder auf den für den Kinobetrieb erforderlichen Stand gebracht.

Im April 2001 übernahm der KulturKreis Gronau e.V. die Gronauer Lichtspiele, baute eine Kleinkunstbühne mit entsprechender Ton- und Lichttechnik und einen Beamer ein. Die 1954 auf 450 Sitzplätze aufgestockte Bestuhlung wurde auf 126 sehr komfortable Kinostühle reduziert.

2017 begann man mit der Sanierung des Kinos durch Erneuerung der Bestuhlung, des Bodens und der Elektrik, der Stabilisierung der Decke und des Umbaus der Toiletten. Dabei legte man besonderen Wert auf den Erhalt des 50er-Jahre-Flairs der Lichtspiele. Finanziell unterstützt wurden die Sanierungsmaßnahmen durch öffentliche und private Fördermittel.

2019 konnte der KulturKreis Gronau schließlich den 100. Geburtstag des frisch renovierten Kinos feiern. Gleichzeitig erhielten die Gronauer Lichtspiele im Jubiläumsjahr den Nordmedia-Filmförderpreis, außerdem zum wiederholten Male einen Preis für die außergewöhnlichen Aktivitäten rund um das Programmkino.

Während in den Orten der näheren Umgebung die Kinos nach und nach ihre Türen schließen mussten und in größeren Städten Multiplex-Kinos aus der Erde schossen, gehört das Gronauer Lichtspielhaus dank des Einsatzes vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter und Unterstützer noch heute zu den kulturellen Highlights der Stadt und der Besuch dort ist ein besonderes Erlebnis.

Wer möchte, kann das Kino auch für private oder geschäftliche Filmvorführungen mieten und Stehtische, Gläser, Geschirr und Besteck ausleihen. Oder eben andere Veranstaltungen der Kleinkunstbühne genießen.

Genaue Informationen zum gesamten Programm und Angebot und einen ersten Eindruck vom Gronauer Lichtspielhaus erhält man unter www.kulturkreisgronau.de

Leinebücherei

Zu finden: Junkernstr. 7

Die Gründung des Büchereivereins Gronau/Leine e.V. erfolgte am 1.7.2013. Seitdem betreibt der Verein eine öffentliche Bücherei, die Leinebücherei, im Erdgeschoß des Bockhof II.  Neben der Möglichkeit zur regelmäßigen Buchausleihe bietet der Verein in den Räumen der Bücherei außerdem Leseveranstaltungen für Erwachsene und Kinder und stellt nach Themen sortierte Bücherkisten zusammen.

Derzeit ist die Bücherei – auch während der Schulferien – dienstags von 10:00 bis 12:00 Uhr und donnerstags von 16:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. 

Buchbestellungen sind auch online möglich unter service@leinebuecherei-gronau.de oder über WhatsApp 05182 / 90 34 35

Alle weiteren wichtigen Informationen zu den Nutzungsbedingungen und Leihgebühren sind auf der Webseite des Büchereivereins zu finden unter https://www.leinebuecherei-gronau.de/

Bücherschrank

Zu finden: Ratskellerplatz

Auf dem Ratskellerplatz haben die Gronauer einen Öffentlichen Bücherschrank aufgestellt. Hier kann man sich von gut erhaltenen lesenswerten Büchern trennen oder kostenlos mit frischem Lesestoff eindecken.

Stadtarchiv, Junkernstr. 7

Im Stadtarchiv von Gronau wird Schriftgut, Bild- und Tonmaterial – auch in digitaler Form – das rechtlich und geschichtlich von Bedeutung ist, systematisch erfasst, geordnet, ausgewertet und gesichert. Hierzu gehört das Schriftgut der Verwaltungen der 17 Ortschaften bis 1974 einschließlich der Stadt sowie ab 1. März 1974 der ehemaligen Samtgemeindeverwaltung Gronau (Leine), die bis zum 31.10.2016 gleichzeitig auch Verwaltung der sieben Mitgliedsgemeinden war. Darüber hinaus sammelt das Archiv auch selbstständig Dokumentationsmaterial jeder Art zur Geschichte der Ortschaften der ehemaligen Samtgemeinde Gronau (Leine) und Unterlagen von Privatpersonen, Vereinen und Firmen, die einen Bezug zur Samtgemeinde haben.

Das Stadtarchiv ist jeden Donnerstag von 9:30 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 16:00 Uhr sowie jeden Freitag von 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr geöffnet. Darüber hinaus können auch Termine vereinbart werden. Bei Bedarf können Fotokopien gegen Kostenerstattung angefertigt werden. Ein Lesegerät für Mikrofilm und -fiche ist vorhanden.

Die Stadt-Archivarin Frau Konstanze Weinmeister ist telefonisch unter Telefon 05182 / 9230108 und per E-Mail unter stadtarchiv-gronau-l@gmx.de erreichbar.

Leinefahrten im Spreewaldkahn

Zu einem Ausflug der ganz besonderen Art lädt der Boots-Club Gronau e.V. in den Sommermonaten ein, denn der Leineabschnitt zwischen Gronau und dem benachbarten Banteln gehört zu den schönsten und wohl romantischsten weit und breit.

Diesen Flussabschnitt kann man sehr aktiv am Paddel eines 10er-Canadiers erkunden oder geruhsam an Bord eines eigens aus dem Spreewald importierten Kahns. Unter dem Motto „Geschichten vom Wasser aus“ passiert man verschiedene Stationen am Leineufer in Gronau und Umgebung und erfährt dabei nicht nur interessante Fakten über diese Kulturlandschaft, sondern auch Geschichten und Sagen, die sich um sie ranken.

Alle notwendigen Informationen zu diesem feinen Ausflug erhält man unter www.bc-gronau.de


Lokale Spezialitäten

Jaster’s Original Gronauer Lockstedter

Zu finden in der Weinhandlung und Likörfabrik Friedrich Jaster & Co., Hauptstr. 23, 31028 Gronau, Telefon 0 51 82 / 23 08

Das wohl berühmteste Produkt der Fa. Jaster ist der Gronauer Lockstedter, ein Magen- bzw. Kräuterbitter, der seit 1877 zum Sortiment gehört. Das ehemals in der Blankestraße gegründete Unternehmen zog 1860 in das Bürgerhaus in der Hauptstraße 72 um und befindet sich heute in der Haupststraße 23.

Über die Geschichte der Firma und ihre Produkte findet man Informationen auf ihrer Website https://www.lockstedter.de. Über diese können Kunden auch Bestellungen aufgeben. Darüber hinaus ist das Geschäft in der Hauptstraße für interessierte Kunden am Montag, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und am Mittwoch und Freitag von 8 bis 14 Uhr geöffnet.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Bischöfliche Mühle/Stadtmühle/Papierfabrik, Burgstraße

Windmühle, Hoher Escher 9

Zu den ältesten Gewerbebetrieben gehörten in Gronaus Geschichte vier Mühlen, die entweder im Stadtgebiet oder in der näheren Umgebung lagen. Nur von zwei Mühlen sind Spuren erhalten geblieben.

Die Papierfabrik an der Burgstraße entstand an der Stelle und dem Gelände der ältesten Mühle Gronaus.Diese war als Teil und in unmittelbarer Nähe der bischöflichen Burg zwischen 1281 und 1284 errichtet worden. Erste urkundliche Erwähnung findet die durch Wasserkraft betriebene Kornmühle im Jahre 1329. Die bischöfliche Mühle ging 1497 durch Verkauf in die Hände der Stadt Gronau über.

Vermutlich Mitte des 16. Jh. – der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt – zweigte man einen Leine-Arm mit besonders großer Wasserkraft ab und errichtete an diesem eine Öl- und Sägemühle. 1859/60 verpachtete der Müller Julius Albrecht diese an den Alfelder Papierfabrikanten Woge, der die Mühle zu einer Strohpappenfabrik umbaute und zehn Jahre später den gesamten Mühlenbetrieb kaufte. 1872 ging die Fa. Woge in eine Aktiengesellschaft „Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau, vormals Gebr. Woge“ über.

Ab Ende des 19. Jh. fand an diesem Standort die gesamte Papierproduktion statt. 1994 wurde die Leinetal Papierwarenfabrik GmbH von der Firma Landré übernommen, die 2000 in die Firmengruppe HAMELIN überging. Seit 2004 ist die Papierverarbeitung in den Westen der Stadt verlegt.

Erhalten geblieben sind bis heute das Leinewehr am Leinemühlengraben und ein Verwaltungsgebäude der Landré Papierwaren, außerdem das Wohnhaus des Fabrikdirektors.

Gronaus Windmühle entstand im Jahre 1874 am Hohen Escher, einer 80 m hohen Erhebung im Osten von Gronau. Nach einem Brand im Jahre 1881 wurde sie sofort wieder aufgebaut. Im Jahre 1883 übernahm der Müller W. Koopmann die Mühle, ab 1904 wurde sie zusätzlich mit Strom durch das städtische Elektrizitätswerk versorgt. Koopmanns Sohn verlegte den Mühlenbetrieb 1924 in die Stadt in die Junkernstraße, wo er ihn auf Elektro-Antrieb umstellte.

Das Mühlengebäude wurde bis auf seine Grundmauern abgerissen. Auf diesen entstand 1927 die Kaffeewirtschaft „Zur Bergmühle“, die sich wegen des schönen Blicks auf die Stadt und der Nähe zum Stadtpark zu einem beliebten Ausflugsziel für die Bewohner Gronaus und der Umgebung entwickelte. Der Betrieb wurde 1959 geschlossen und das Grundstück an die Neuapostolische Kirchengemeinde verkauft. Nur in der eigentümlichen Gebäudeform der ehemaligen Kaffeewirtschaft lässt sich heute noch der Sockel des alten Mühlengebäudes nachvollziehen. Neben diesem Gebäude sind im Verlaufe der Jahre weitere Gebäude der Neuapostolischen Kirchengemeinde entstanden.

An die Gronauer Windmühle erinnert heute nur noch die Windmühlenstraße in der unmittelbaren Umgebung.

Holzhandlung C.Pape

Die Gebäude der Holzhandlung Pape, deren Firmengründer Christian Pape in enger familiärer Beziehung zur Familie Dörrie in Gronau stand, befanden sich schon von Beginn an am heutigen Standort am Leintor. Obwohl der heutige Inhaber kein Nachkomme der Familie Pape ist, hat sich der Firmenname, wie am großen Firmenschild zu sehen ist, nicht geändert. Warum das so ist und welche Geschichten sich außerdem um die in Gronau sehr geachtete Familien Pape und Dörrie ranken, erfährt man hier.


Wirtschaftsbetriebe